Unser Trinkwasser
Das Wasser was ich gerade hab getrunken,
hat nach Gülle geschmeckt und gestunken.
Denn das Wasser was ihr so gerne trinkt,
fliesst unterm Acker, der nach Gülle stinkt.
Geflossen durch alle Schichten dieser Erde,
mit Hoffnung, das es gutes Wasser werde.
Aber nicht alles verliert sich dann im Sand,
das ist heute Fakt und der Wissensstand.
Wenn beim Manne wächst groß die Brust,
und er verliert im Bett die „große“ Lust,
dann ist es wohl jedem klar, was passiert
und warum er seine „große“ Lust verliert.
Es wurde gemessen und dabei festgestellt,
dass unser Wasser zu viel Östrogen enthält.
Denn beim Mann, aber ihr wisst es schon
ist Testosteron das „wahre Glückshormon“.
Wenn ihr euch mit Freudenküssen begrüßt,
der Lippenstiftabrieb in den Hals abfließt.
Als Mikroplastik ihr es dann ausgescheidet,
es wäre besser, wenn ihr das Küssen meidet.
Der Schnaps mit Wasser trinkbar verfeinert,
enthält auch Mikroplastik, stark zerkleinert.
Wasser was ihr getrunken in die Toilette gießt
wieder durch alle Schichten dieser Erde fließt.
Gepumpt beim Wasserwerk angekommen,
wird es wieder als Trinkwasser entnommen.
Ein Glas Wasser, gefiltert von der Ackererde,
hat Vorteile die ich jetzt hier nennen werde.
Schmerzen dir morgens Kopf und Glieder,
trinke Wasser, denn wird´s schon wieder.
Wirst du krank und es bringt dich fast um,
trinke Wasser, es heilt mit Antibiotikum.
Den Tieren im Stall hat man es gegeben,
damit sie verkäuflich die Tortur überleben.
Ausgeschieden vom Tier in die Gülle fließt,
der Landwirt fleißig damit die Äcker begießt.
Der Kreislauf schließt sich, das ist nun klar,
trinkt das Wasser, es schmeckt wunderbar.
Denn das Wasser was ihr so gerne trinkt,
fliesst unterm Acker, der nach Gülle stinkt.
Was gibt es noch dringliches zu berichten,
an die Biertrinker die Warnung zu richten,
denn auch das Bier, was ihr habt bestellt,
wurde mit unserem Wasser hergestellt.
© Rainer Dambroth – 23.11.2020 – www.overline-poetry.de