Die (fragwürdige) chinesische Medizin

Wer die traditionelle chinesische Medizin für sich hat ausgewählt,
sollte vorher wissen, dass man dafür auch Tiere tötet oder quält.
Die Häute von Eseln werden zu einer Traditionsmedizin verkocht,
den Gedanken an die Massenschlachtung, habe ich nie gemocht.

Da werden zum Beispiel Tiere lebendig in Flaschen hinein gestopft
mit einem Sud aufgegossen und dann die Flasche fest verpfropft.
Die Heilkraft ist mehr an den Glauben als an die Wirkung gebunden,
besser wäre es, man hätte den Verursacher des Leidens gefunden.

Den Kragenbären wird qualvoll der Saft der Galle entnommen,
da im engen Käfig eingepfercht, gibt es für ihn kein Entkommen.
Dieser wird verwendet zur Behandlung von Leberbeschwerden,
immer mit dem Wunsch, dass die Beschwerden besser werden.

Um zu fangen für die fragwürdige Medizin ein sehr seltenes Tier,
um so teurer wird für die „Wundergläubigen“ das heilende Elixier.
Ich frage mich, wenn von dem Tier ein Körperteil wird gebraucht,
muss es sein, dass dem Tier dafür sein Leben wird ausgehaucht?

Wenn beim Mann die Kraft im Bett ist schon mal „erschlafft“,
er es dann auch nicht mit einem Pulver vom Nashorn schafft!
Anstatt das Nashorn zu töten und sein Nashorn abzuschlagen,
kann man sich mit gleichem Effekt die Fingernägel „abnagen“.

Hauptsache, das verwendete Tier ist nur noch selten zu finden,
dann lässt sich ein hoher Preis für die Medizin so begründen.
Ob den chinesischen Wunderheilern meine Kritik nun gefällt,
nicht alles hilft der Gesundheit, aber bringt für die Heiler Geld.

Die Kräuter, die uns die Natur aus ihrem Garten hat gegeben,
aber können Wunder bewirken, für ein gesundes langes Leben.
Ich lasse mich gerne belehren von der heilenden Kraft der Natur,
denn der Kräutergarten hat für viele Leiden eine wirksame Mixtur.

Eine Anmerkung zur chinesischen Medizin ich mir hier erlaube,
was hauptsächlich hilft, ist statt der Wirkung mehr der Glaube.
Denn der Glaube an die Wirkung bekanntlich die Berge versetzt,
nur wichtig ist, dass dabei kein Tier getötet oder dabei verletzt.

© Rainer Dambroth – 03.04.2021 – www.overline-poetry.de