Die moderne Landwirtschaft oder der Kampf gegen den Hunger
Man hört es ständig und immer wieder
von den Landwirten diese Klagelieder.
Die Ernte karg und die Preise so schlecht
ihr müsst uns stützen, das wäre wohl recht.
Wir Landwirte müssen immer investieren,
um „Hof und Acker“ nicht zu verlieren.
Wir „ackern“ gegen den Hunger der Welt,
dafür brauchen wir das viele Steuergeld.
Wir brauchen viel Geld in diesem Fall,
wir bauen einen großen, einen Mega-Stall.
Oben auf dem Dach, das ist doch klar,
kommt flächendeckend eine Anlage mit Solar.
Auf dem Acker kommt dann ganz geschwind,
eine Erzeugung von Strom mit dem Wind.
Mais auf dem Acker dient nicht der Ernährung,
der dient zum Stärken der eigenen Währung.
Für die Biogasanlage zur Erzeugung von Energie,
dafür brauchen wir Mais und die Gülle vom Vieh.
Überschüssige Tiere aus der Massenproduktion,
ich bin mir ganz sicher und ihr ahnt es schon,
gehen in den Export mit Steuergeldern finanziert,
damit der deutsche Landwirt kein Geld verliert.
Die Tiere auf der endlos langen Fahrt gequält,
denn hier geht es nur um den Profit, der zählt.
Keiner die vorgeschriebenen Pausen kontrolliert,
auch nicht, wenn ein Tier sein Leben verliert.
Als Marktbereinigung wird es dann deklariert,
damit der deutsche Landwirt kein Geld verliert.
Das alles wird bezahlt mit unseren Steuern,
und indirekt sich die Preise damit verteuern.
Wir Landwirte bekämpfen so den Hunger der Welt,
und alles wird subventioniert mit dem Steuergeld.
Die Landwirte der dritten Welt können nur verlieren,
sie können mit diesen Preisen nicht konkurrieren.
Wenn sie dadurch in den Schulden „ersaufen“,
müssen sie billig ihren Hof und Land verkaufen.
Haben sie Hunger und können sich nicht wehren,
werden deutsche Landwirte auch sie ernähren.
Natürlich mit Steuergeldern subventioniert,
damit der deutsche Landwirt kein Geld verliert.
© Rainer Dambroth – 23.10.2016 – www.overline-poetry.de